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This entry has been published on 2014-02-24 and may be out of date.

Last Updated on 2014-02-24.

Alle Angaben ohne Gewähr!

Benötigte Teile

  • PDC-Steuergerät, aktuelle Nr. 66 20 9 252 638, werden auch oft gebraucht angeboten.
  • Parksensoren, 8 Stk, gibt es zu vernünftigen Preisen auch original bei ebay (Originalsensoren sind natürlich sehr zu empfehlen, z.B. Nr. 66 20 6 935 597 für titansilber-metallic; nicht selbst lackieren!)
  • PDC-Nachrüstkit vorne+hinten (beinhaltet Kabelsätze und Kleinteile, aktuelle Nr. 66 20 0 428 637 und 66 20 0 418 637)
  • Schaltzentrum 61 31 9 120 026, für den PDC-Button für vorne. Muss man leider komplett kaufen und ist relativ teuer.
  • Optional, falls im Display gleichzeitig PDC und eine Aftermarket-Rückfahrkamera angezeigt werden sollen: PIP-Videointerface, z.B. dieses.

Vorgehensweise

Grundsätzlich kann nach der Einbauanleitung von BMW vorgegangen werden. Diverse Anleitungen lassen sich hier finden.

Die Bohrlöcher für die Stoßstangen sind zwar innen markiert, als Laie sollte man jedoch dafür eine Werkstatt aufsuchen, die notfalls die Stoßstangen (teil-)lackieren kann, damit das Endergebnis entsprechend vernünftig aussieht. In diesem Zuge können sie auch gleich die Sensoren anbringen und die Kabel in den Innenraum legen, falls man zu Hause keine Hebebühne etc. zur Verfügung hat.

Rücksitzlehne demontieren, ebenso den Skisack etc., so dass man an den Platz für das PDC-Steuergerät gelangt (links, aus Sicht auf die Rücksitzlehne). Die Aussparung befindet sich relativ weit unten, dies ist in der EBA nicht eindeutig sichtbar. Zum Anschrauben muss der schwarze Stoff etwas nach oben gehoben werden.IMG_20140222_142100

Alle 3 Kabelsätze am PDC-Steuergerät anschließen.

Falls die Werkstatt das nicht erledigt hat, muss der Spannungsversorgung-Kabelbaum noch nach vorne gelegt werden; dazu die Einstiegsleisten auf der Beifahrerseite entfernen. Die beiden CAN-Bus-Kabeln einfach mit Klemmen zum bestehenden Bus verbinden (in der Nähe des Sicherungskastens).

BMW empfiehlt das Pluskabel hinter dem Sicherungskasten anzubringen, sowie das Massekabel im Beifahrerfußraum, was jedoch sehr mühsam sein kann. Bei Zeit-/Nervenmangel lässt sich jedenfalls auch vor dem Sicherungskasten eine passende Spannungsversorgung finden.

Danach setzt man sich noch das neue Schaltzentrum aus dem Set entsprechend zusammen. Die Verkleidung der Mittelkonsole ist relativ einfach abzunehmen, dazu gibt es einige Videos im Netz.

Codieren

Das Codieren ist grundsätzlich auch als Laie machbar. Natürlich muss gesagt werden, dass es einige Risiken birgt, die man entweder in Kauf nimmt oder man fährt zur Vertragswerkstatt. Sofern man über solide PC-Kenntnisse verfügt, sollte jedoch nichts schiefgehen. Bin selbst unerfahren auf diesem Gebiet, aber mit den bereitgestellten Anleitungen war es kein Problem.

Als Hardware benötigt man nur ein OBD-/USB-Datenkabel wie z.B. dieses. Von odbexpert.de werden beim Kauf auch Links zum Softwaredownload sowie Anleitungen zur Verfügung gestellt (bitte ggf. bei obdexpert anfragen). Bei der Softwareinstallation empfehle ich, sich genauestens an die PDF-Anleitungen zu halten, da diese relativ sensibel auf fehlerhafte Konfigurationen reagiert, und dies meist mit nicht ganz schlüssigen Fehlermeldungen.

Läuft die Software und die Verbindung (Zündung einschalten!), sollte zuerst eine Sicherung der Codierdaten von allen vorhandenen Steuergeräten gemacht werden; meines Wissens muss man dazu jedes Steuergerät einzeln auslesen (Job CODIERDATEN_LESEN), und nach jedem Auslesen die .TRC-Dateien vom Work-Ordner gesichert werden.

Damit die PDC erkannt wird, muss das neue Steuergerät zum Fahrzeugauftrag (FA) hinzugefügt werden. Beim PDC ist das z.B. die Nr. $508, bitte aber sicherheitshalber nachprüfen. Danach mit FA_Write den FA auf CAS und NFM/NFRM schreiben (von letzteren ist immer nur eines im KFZ verbaut).

Erkannt wurde das Steuergerät letztendlich bei mir erst, als ich sämtliche vorhandenen Steuergeräte neu codiert hatte (Job SG_Codieren für jedes Steuergerät ausführen), und zwar mit einer leeren .MAN-Datei im Work-Ordner (dadurch werden Standardeinstellungen angenommen). Es gibt auch eine Möglichkeit alle Steuergeräte auf einmal zu codieren, dies schlägt allerdings fehl, wenn z.B. eine MULF-Nachrüstung wie ein Dension Gateway vorhanden ist. Eine individuelle SG-Mehrfachauswahl ist anscheinend nicht möglich.

Nicht verunsichern lassen, falls während des Codiervorgangs ein Piepton oder Ähnliches ertönt. In meinem Fall ging dieser solange weiter, bis das PDC-Steuergerät codiert war.

Sicherheitshalber könnte man schlussendlich noch die Batterie für einige Minuten abklemmen, damit ein kompletter Neustart gemacht wird – nun sollte bei eingeschalteter Zündung und Drücken auf den PDC-Button (oder beim Einlegen des Rückwärtsgangs) die PDC im Display angezeigt werden.

Sonstige Hinweise, Fehlermeldungen

Falls erwünscht, kann man das PDC-Steuergerät noch so codieren, dass die Tonsignale über das iDrive-System ausgegeben werden. Zusätzlich sind dazu noch die Steuergeräte CAPPL, CGATE und CHOST anzupassen. Am besten liest man sie einzeln aus und sucht in den Codierwerten nach PDC. Großteils müssten die allgemeinen PDC-Werte und besonders die Ton-bezogenen (“..signal..”, “..tonausgabe..”),  auf “aktiv” gesetzt sein. Falls nicht, einfach den Wert ändern und testen; NCSExpert meldet ggf. Fehler sofort.

Sollte das PDC-Steuergerät eine Konfiguration erhalten, mit der es nicht umgehen kann (z.B. Lautsprecherausgabe aktiv, obwohl CAN-Ausgabe gleichzeitig aktiv und gar kein separater Beeper angeschlossen ist), wird eine entsprechende Meldung in den Fehlerspeicher geschrieben. Diese muss wieder gelöscht werden, damit die Sensoren bzw. das SG wieder funktionieren! Hier reicht es nicht, das SG mit richtiger Konfig neu zu codieren.

Zum Löschen des Fehlerspeichers verwendet man INPA -> Auswahl des Fahrzeugs mit Shift+F8 -> in diesem Fall wählen wir KarosseriePark Distance Control, um eine Detailmeldung zu erhalten. Mit den F1-F4-Tasten weiter vorgehen, um den Fehler anzusehen bzw. zu löschen. Natürlich kann man auch den gesamten Fehlerspeicher löschen.

INPA gibt beim Auslesen des PDC-Steuergeräts möglicherweise eine Fehlermeldung aus, dass die Version nicht übereinstimmt und Fehlfunktionen auftreten können. Ich wage zu behaupten, dass man diese Meldung in diesem Fall ignorieren kann, da das SG mit dieser Nr. laut BMW-Teilekatalog zurzeit definitiv das einzige passende für den E93 + PDC vorne+hinten ist.